Dienstag, 14. September 2010

Basel III eine Bankenregulierung!?

Die Presse überschlägt sich vor Begeisterung – "Das Zeitalter der Deregulierung ist am Montag zu Ende gegangen" euphorisiert das Handelsblatt dieses neue Abkommen, und auch die Süddeutsche sieht in Basel III die Rettung für den dahinsiechenden Euro/Dollar-Kurs.


Der gutgläubige Leser ist beruhigt und sein Vertrauen in das Papiergeld wieder unerschütterlich. Diese sympathische Gruppe aus Basel legt nun endlich die Regeln für die entfesselten Banken fest und wird jede zukünftige Krise in Vorfeld abwenden.

Könnte man meinen, wenn man wirklich noch glaubt was in den Printmedien rauf und runter gepinselt wird.

Schaut man sich einmal an wer Basel III eigentlich erschaffen hat, so stellt man mit entsetzen fest dass es sich um genau jene Zentralbanken handelt, die kollegial verschworen einige Jahre zuvor mit ihrer Politik des billigen Geldes die ausufernden Bewegungen am Markt verursacht haben. Die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), die geschaffen wurde um die deutschen Reparationen zu verwalten, die Zentralbanken der G-10 spielen ebenso eine große Rolle beim Basel III-Vorhaben.

Man könnte sich jetzt fragen wie eine solche Gruppe wirksame Regeln entwickeln kann, trotz offensichtlicher Konflikte mit eigenen wirtschaftlichen Interessen.

Diese Regeln sind rechtlich gesehen nicht mehr als Empfehlungen an die Nationalstaaten, die jedoch ohne Diskussion oder gar Änderungen in die Rechtssystem übernommen werden als seien sie Früchte einer gesunden politischen Auseinandersetzung.

Im November soll Basel III auf dem G-20 Gipfel endgültig verabschiedet werden und somit bestimmen die Zentralbanken ihre eigenen Regeln in den 20 größten Industrienationen der Welt.

Der Inhalt des Basel III Abkommens gestaltet sich umfangreich und gewohnt kompliziert um einer Transparenz und damit Kritisierbarkeit vorzubeugen.

Hauptpunkt ist jedoch die Erhöhung der Eigenkapitalquoten der Banken um mehr als das Dreifache. Damit wird Geld aus dem Markt genommen und eine zu rasch an Fahrt gewinnende Inflation wird verlangsamt. Kredite könnten so sehr teuer werden und die Wirtschaft schwächen, eine Deflation wäre die Folge, also stagnierende oder gar sinkende Preise bei noch viel geringerer Kaufkraft. Einzig die Banken hätten die Mittel sich ausgesprochen günstig in Sachwerte einzukaufen.

Die Rechnung der Notenbanker scheint aufzugehen, die Öffentlichkeit ist beruhigt, die Politiker ernten Lob und alle glauben sich sicher vor einer erneuten Kernschmelze im Bankensystem. Die immensen Kosten einer Deflation, die erhöhten Zinslasten der Staatsverschuldung sowie die Gefahr der Verarmung hat die Regierung nicht auf der Rechnung.

Auch mit Eigenkapitalquoten der Banken von bis zu 10 % wird es die gleichen gewohnten Konjunkturzyklen geben, sie entstehen durch expansive Geldpolitik der Zentralbanken und könnten allein durch eine Eigenkapitalquote von 100% verhindert werden. (Österreichische Schule / Theorie des Geldes und der Umlaufmittel (1912))

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen