Dienstag, 13. Oktober 2009

Spekulation mit dem Tod

Und wieder eine innovative Idee der Finanzgurus und Spekulanten. Nach Krediten und Hypotheken wird nun auch der Tod verbrieft. Besser gesagt die Todeswahrscheinlichkeit. Das ganze nennt sich „Life Settlement“ zu deutsch „Lebensabfindung“ und existiert schon seit einiger Zeit an der Wall Street.
Wie funktioniert das ganze? (Ich zitiere einen Artikel von „Spiegel Online“):
Kranke und Senioren verkaufen ihre Lebensversicherungs-Policen. Die Käuferfirmen zahlen die Beiträge weiter - und kassieren im Sterbefall.

So kassiert man wenn es gut läuft, also der Kunde rechtzeitig das zeitliche segnet, ganz gut ab. Die mehrere Millionen-schweren Lebensversicherungen werden für einige Hunderttausend
abgekauft und machen ihren Käufer eines Tages über Nacht um einen Batzen Geld reicher.

Die Investmentbanken haben diese „Todeswetten“ nun nach ihrer etwas unpopulär gewordenen Hypotheken-Verbriefung für sich entdeckt.
Dabei werden einfach verschiedene Policen zu einem einzigen Paket zusammengeschnürt, also verbrieft, die Investmentbank kassiert die üblichen Gebühren und verkauft diese Pakete weiter an große institutionelle Anleger.
Der Anleger erwartet nun einen umso höheren Gewinn, je früher der Versicherte in den ewigen Jagdgründen verschwindet. Schätzt der Spekulant nun die Lebensdauer falsch ein und der Versicherte weilt noch länger unter den Lebenden als abzusehen war, wird es teuer für den Policen-Käufer und der Gewinn reduziert sich drastisch.

Die makabere Geschäftspraxis der Finanzwelt sollte uns das fürchten lehren. Wenn es ums Geld geht wird vor nichts mehr halt gemacht. Aber abgesehen davon macht die Wall Street genau an der Stelle weiter, wo sie von der größten Hypotheken-Krise mit anschließender Weltfinanzkrise jäh gestoppt wurde. Verbriefung und instransparente Risiken versprechen das schnelle Geld.

„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist verflucht sie zu wiederholen.“

Samstag, 3. Oktober 2009

Widerstand gebrochen: Irland befürwortet EU-Selbstherrschaft



Die Iren haben ihre Meinung geändert. Das unrechtmäßig wiederholte Referendum in Irland zum EU-Reformvertrag zeigt uns, die Iren haben sich geirrt. Nach diesem 1:1 steht zumindest eines fest, die Iren haben trotz Unentschieden verloren.

Sie verloren nicht nur die eigene Freiheit, sondern verpflichten sich sogar andere Völker militärisch zu unterdrücken. So wie alle anderen europäischen Nationen werden sie Teil einer Europa-Wehrmacht sein, die kein Gewissen der Parlamente mehr zulässt, weil alle Macht der Außen- und Sicherheitspolitik an den hohen Vertreter abgegeben wird.

Die meisten Menschen sehen nicht die Tragweite dieses Vertrages, was ja auch ausdrücklich nicht gewollt ist. Weder der Gesetzesentwurf wurde rechtzeitig den Abgeordneten zur Verfügung gestellt, noch haben die Medien ihre Arbeit geleistet den Vertrag ausreichend zu beleuchten.

Für die meisten ist der Vertrag nur wieder irgend ein Quatsch aus der EU und wird einfach hingenommen. Nach dem Motto es ändere sich schon nichts für mich und ich behalte schon meine letzten Freiheiten.

Die Iren hatten die Möglichkeit darüber selbst zu entscheiden. Jedoch einem Vertrag zuzustimmen, den man nicht versteht, würde keinem gesunden Menschen in den Sinn kommen.

Den Politikern macht das nicht viel aus, es wurde ja nicht über das eigene Gehalt oder Pensionen entschieden, sondern nur über die Zukunft der Demokratie in Deutschland. Einmal nicken, die Parteiführung ist zufrieden und man selbst spart sich mühevolles lesen eines dicken unsympathischen Ordners, mit vielen komplizierten Sätzen und Querverweisen ohne Ende.

Jetzt haben auch die Iren begriffen, dass es einfacher ist einfach „Ja“ zu nicken.

Aber wie konnte es dazu kommen? Haben sich die Iren tatsächlich von einem aufdringlichen Vertreter überrumpeln lassen? Unter dem Druck des Gruppenzwangs zum Opportunisten verwandelt?

Die Antworten auf diese Fragen finden sich bei genauerem Blick auf die irische Insel im frühen Sommer 2008. Irland ist sehr stark geworden, das ehemals wirtschaftlich zurückliegende Land musste seine Unabhängigkeit von Großbritannien mit schwachem Wachstum büßen. Seit Anfang der 1990er Jahre erlebte Irland einen Aufschwung, der aus dem kleinen Iren einen Irischen Tiger gemacht hat. Selbstbewusst und kraftvoll stimmen die Iren selbstverständlich gegen eine Bevormundung aus Europa.

Die Situation ändert sich mit der Hypothekenkrise. Irland versinkt im Sumpf der Pleiten und Arbeitslosigkeit wie kein anderes Land. Die Banken sind maßgeblich verantwortlich dafür und erzwingen die staatliche Rettung. Der irische Stolz ist dahin und alle rufen nach der Rettung. Es wird den Iren immer wieder in den Medien und in Werbekampagnen eingetrichtert, die EU sei die letzte Rettung und hilft wieder zurück zu alter herbeigesehnter Stärke. Die EU kann finanziell zweifellos auf den ersten Blick überzeugen. Jetzt da Irland ruiniert wurde, das Selbstbewusstsein untergraben ist, Irland als Außenseiter ganz Europas gebrandmarkt wurde bleibt den Iren nichts anderes übrig. Sie wählen „Ja“ und geben die Freiheit preis. Die letzte Hoffnung vieler Menschen der EU, die niemals gefragt wurden, wird enttäuscht.

Auf der anderen Seite sehen wir einen weiteren Sieg für die europäischen Machtinteressen. Ein weiterer Meilenstein wurde genommen und die Agenda hin zu einer globalen Machterweiterung bestimmter Eliten ist erreicht. Verkauft und verraten von einer skrupellosen Politik, verantwortungslosen Medien und einem Wirtschaftssystem von Kartenhäusern.

Die Schuldigen sitzen an langen Hebeln und mutige Länder gehen einsam unter, werden entmündigt oder ruiniert. Es ist an der Zeit zu begreifen, dass wir in einem System leben, dass nicht von Verantwortung oder Vernunft bestimmt wird, sondern von den Interessen weniger. Starke Demokratien sind gefährlich für nicht legitimierte Machtansprüche und gefährden die Handlungsfähigkeit dieses Netzwerks der Macht. Ich appelliere an Alle Menschen die Freiheit lieben, jetzt aufzustehen und dieses System kompromisslos in Frage zu stellen und in jeder Minute und an jedem Tag für eine Welt zu kämpfen, in der zukünftige Generationen egal wo und egal wer, das pure Leben und Freiheit erfahren und lieben werden.